Der Lenkungsausschuss soll die drei primären Projektinteressen (Unternehmen, Benutzer und Lieferanten) adäquat repräsentieren. Dies geschieht über die drei Rollen „Auftraggeber“, „Benutzervertreter“ und „Lieferantenvertreter“. Das müssen nicht immer drei Personen sein, sondern mehrere Personen können sich eine Rolle teilen oder eine Person kann mehrere Rollen übernehmen. Die Rolle des Auftraggebers darf nur von einer Person übernommen werden (Prinzip „Single point of accountability“). Ob die Rolle eines Benutzervertreters bzw. eines Lieferantenvertreters jeweils von mehreren Personen übernommen wird, hängt von der jeweiligen Projektsituation ab. Wenn es mehrere Benutzervertreter gibt, sollte man ein Komitee gründen, welches dann einen Vertreter benennt und mit der notwendigen Autorität ausstattet. Bei mehreren Lieferantenvertretern sollte man auf einem Generalunternehmer bestehen oder den Einkauf die Rolle des Lieferantenvertreters übernehmen lassen, da der Einkauf über die Verträge die Lieferanten steuern kann. Der Auftraggeber kann die Rolle des Benutzervertreters übernehmen, wenn er selbst unmittelbar vom Ergebnis des Projekts betroffen ist. Der Auftraggeber sollte nicht auch die Rolle des Lieferantenvertreters übernehmen, dies ist zwar möglich, aber nicht empfehlenswert, da hier eine Annahme von PRINCE2® verletzt wird. PRINCE2® nimmt an, dass man sich in einer Kunden-/Lieferantenumgebung befindet. Nur dann sind einige der Steuerungsinstrumente sinnvoll.