Stärken

  • Die Methode liefert stark standardisierte Projekte, die ein einheitliches Vorgehen, einheitliches Vokabular und einheitliche Dokumente haben. Schließlich ist es eine leicht erlernbare Arbeitsweise und jeder, der mit einer Methode vertraut ist, kann sich in einem sorgfältig geführten PRINCE2-Projekt schnell zurechtfinden.
  • Sie verkörpert „Best Practise“ im Projektmanagement, d.h. sie beinhaltet verschiedene in der Praxis bewährte Methoden.
  • Sie propagiert „Management by Exception“ als Richtlinie, was es den Projektmanagern erlaubt, ihre Arbeit ohne unnötige Einmischung auszuführen, während gleichzeitig übergeordnete Manager an den Punkten, wo das Projekt schlecht läuft (oder nach PRINCE2 „außerhalb der Toleranzgrenzen“), involviert werden.
  • Sie sorgt für kontrollierten Start, Verlauf und Ende des Projekts.
  • Für jeden Dokumententyp, der von PRINCE2 gefordert wird, stehen Vorlagen mit den geforderten Unterstrukturen zur Verfügung. So entsteht eine leicht verständliche, standardisierte und vollständige Dokumentation.
  • Sie kann auf die Bedürfnisse einzelner Organisationen oder Projekte angepasst werden.
  • Sie ist gebührenfrei, so kann eine Organisation von ihren Lieferanten fordern, PRINCE2 einzusetzen, ohne Lizenzfragen beachten zu müssen.
  • Die PRINCE2-Materialien liegen als veröffentlichte Dokumente vor, so dass eine Organisation nicht ihre eigene Projektmanagementmethode entwickeln muss, um ihr Personal in ihrer Anwendung zu schulen.

Schwächen

  • Einige Organisationen leiden unter „PINO“ (engl.: „Prince In Name Only“, dt.: „PRINCE nur dem Namen nach“), indem sie sich unbedacht der Methodologie bedienen, sich dabei aber nicht an die Grundsätze halten. (Wie bei einigen der unten aufgeführten Punkten ist dieses Problem natürlich nicht eine Schwäche der Methodik selbst, sondern vielmehr ihrer Anwender.)
  • PRINCE2 ist stark dokumentenorientiert, um eine gute Steuerung zu ermöglichen. Allerdings werden die Dokumente in einigen Organisationen zum Selbstzweck, wobei die eigentlichen Projekte ins Wanken geraten.
  • PRINCE2 stellt keine ausdrückliche Behandlung von Anforderungsanalysen zur Verfügung. Es ist eine Implementierungsmethodik, was dazu führen kann, dass Projekte unter falschen Voraussetzungen aufgenommen werden und in der Folge scheitern.
  • Ohne sorgfältige Anpassung an die Erfordernisse des Projekts kann PRINCE2 ein viel zu schwergewichtiges Vorgehen für kleine Projekte sein, weil es zu viel Arbeit erzeugt.
  • Die Bücher, die für die Schulungen unentbehrlich sind, sind ziemlich teuer.